Windschiefe Freie Dachfläche
Mit der Funktion 'Windschiefe Freie Dachfläche' kann man windschiefe bzw. nichtebene Dachflächen über verschiedene Optionen erzeugen. Sobald die Traufe und der First nicht mehr parallel verlaufen, aber beide trotzdem waagerecht liegen sollen und nicht steigen, entsteht eine windschiefe Dachfläche. Wenn eine Dachfläche geschwungen ist, zum Beispiel eine wellenförmige Trauflinie hat, kann man nicht mehr von einer windschiefen Dachfläche sprechen. Wir sprechen dann von einer nichtebenen (oder nichtplanaren) Dachfläche. Die nichtebenen Dachflächen muss man meistens über mehrere (viele) Punkte eingeben. Dies macht man dann über die Funktion [Dacheingaben - Direkte Freie Dachfläche](#Dacheingaben-_Direkte_Freie Dachfl). Wenn die Dachfläche über zwei Linien bestimmt werden kann, macht man das über die 'Windschiefe Freie Dachfläche'.
Für die Eingabe einer windschiefen freien Dachfläche benötigt man eine normale Dachfläche oder ein [Dachkonturpolygon](#Dacheingaben-Dachkontur- Neues D), wie man es auch für die Freie Dachfläche benötigt. Beide definieren die Kontur der windschiefen Dachfläche im Grund. Nach der Wahl der Dachfläche bzw. des Dachkonturpolygons öffnet sich eine Dialogbox für Einstellungen:
Bestimmen der Dachfläche über: "2 waagerechte Linien" und "2 beliebige Linien". Beide Optionen ermöglich weitgehend dieselbe Eingabe. Der Unterschied ist der, dass wir bei der Option '2 waagerechte Linien' wissen, dass die gewählten Linien waagerecht sind und wir somit eine Höhenabfrage einbauen können. Bei beliebigen Linien ist dies nicht möglich, da wir nicht wissen können, wo an einer steigenden Linie die Höhe gemessen werden soll.
Ausführung: Hier gibt man die Dachflächenausführung für die windschiefe Dachfläche ein. Damit kann man auch der windschiefen Dachfläche mehrere Lagen geben. Für diese Lagen bekommt man, wie gewohnt, die Aufmaßdaten im Baudatenprogramm und man kann "Platten" mit Texturen erzeugen lassen. Eine Berechnung der Schalung, Lattung und Ziegel ist für windschiefe Dachflächen nicht möglich.
Nach dem Verlassen der Dialogbox mit 'Ok' wählt man grafisch die zwei Linien, mit denen die windschiefe Dachfläche definiert werden soll. Wenn man die Option '2 waagerechte Linien' gewählt hatte, wird man zusätzlich nach einem Punkt für die Höhenposition gefragt.
In beiden Fällen öffnet sich für beide Linien je eine Dialogbox, in der man ein lotrechtes oder ein winkelrechtes Obholz eingeben kann. Wenn die gewählte Linie direkt in der windschiefen Dachfläche liegt (zum Beispiel Traufelinie oder Firstlinie der windschiefen Dachfläche)) gibt man kein Obholz ein. Man lässt die Felder leer und verlässt die Dialogbox mit 'Ok'. Wenn man aber zum Beispiel die Vorderkante einer Pfette gewählt hat gibt man das gewünschte lotrechte oder winkelrechte Obholz ein. Für die Berechnung der windschiefen Dachfläche wird dann die gewählte Linie automatisch um das eingegebene Maß verschoben.
Als nächstes muss die Richtung der Dachfläche angegeben werden, da dies bei einer windschiefen Dachfläche für das Programm nicht automatisch erkennbar ist. Daher wählt man wahlweise eine 'Linie in Richtung der Sparren' (z.B. Ortganglinie) oder eine 'Linie senkrecht zu den Sparren' (z.B. Trauflinie).
Nun kann man noch einen Bereich eingeben, in dem die Dachfläche windschief sein soll. Wenn man die Abfrage mit Maus-Rechts beendet wird automatisch die gesamte Dachfläche windschief erzeugt. Wenn die Dachfläche aber Grate oder Kehlen enthält kann es interessant sein, die Dachfläche in diesen Bereichen nicht windschief zu erzeugen, damit man trotzdem einen normalen Grat- oder Kehlsparren erzeugen kann. Als Hilfe hängt am Fadenkreuz eine magentafarbene Linie. Diese verläuft genau in Richtung der Sparren, wie man es vorher festgelegt hatte.
Als letztes gibt man eine Rasterbreite an. Die windschiefen Dachflächen müssen in viele kleine Dachflächenstücke zerlegt werden, damit eine möglichst harmonisch geschwungene Dachfläche entsteht. Das Raster kann über eine feste Rasterweite (dann entsteht am Ende ein Reststück), eine variable Rasterweite (alle Felder gleich breit) oder die Anzahl der Felder bestimmt werden. Hier hat sich in der Praxis eine variable Rasterweite zwischen 0.5m und 1.0m als sehr gut erwiesen. Dabei sollte man darauf achten, dass später die Sparren nicht exakt auf den Segmentgrenzen liegen, sondern möglichst mittig im Segment.
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