Schalung und Beplankung - Einstellungen

In einer Einstellung wird die Belegung mit Schalung und Beplankung für eine Lage einer Dachfläche definiert. Dabei können klassische Schalungen (Sichtschalung, Rauspund, Profil C etc.) oder andere Arten der Belegung wie Platten (OSB, DWD), Dämmplatten, Isolationsmaterial (Isofloc), Folien etc. erzeugt werden. Diese können dann in Materiallisten ausgegeben werden.

Die Dialogbox zur Definition der Einstellung kennt zwei Zustände: Zunächst wird sie mit einer Spalte zur Definition einer Schalung dargestellt. Mit der Funktion '1 >> 3' kann man auf 3 Spalten erweitern. Dann können in einer Einstellung für alle Flächenbereiche einer Lage (Vordach, ausgebaut, nicht ausgebaut) jeweils unterschiedliche Belegungen eingestellt werden.

Die ersten beiden Einträge gelten für alle Spalten:

Name: Hier wird der Name der Einstellung eingegeben.

Ablage Aufmaß: Die Flächenbereiche werden zunächst mit der Vordachfunktion ermittelt, z.B. endet der Vordachbereich genau an der Außenkante Wand. Wenn man diese mit Schalung belegt, so kann die Schalung den Flächenbereich verändern; beispielsweise geht die Schalung nicht nur bis Außenkante Wand, sondern bis zum nächsten Sparren. Die Flächenbereiche aufgrund der Schalung sind also anders als die aus der Vordachfunktion. Es stehen aber weiterhin beide Flächenbereiche zur Verfügung und es kann hier festgelegt werden, welche der beiden Flächenbereiche für das Aufmaß abgelegt werden soll. Dies kann also für jede Lage getrennt festgelegt werden und betrifft dann alle Flächenbereiche dieser Lage.

Die weiteren Einträge gelten dann für jede Spalte getrennt:

Anwenden auf: Es wird festgelegt, in welchem Flächenbereich der Lage die Belegung dieser Spalte ausgeführt werden soll. 'V' steht für Vordachbereich, 'A' für ausgebauten und 'N' für nicht ausgebauten Bereich. Die Bereiche werden vom Vordach bereich aus belegt und können nur zusammenhängend belegt werden. Man kann also V+A oder V+A+N belegen, aber nicht V+N. Diese Regeln werden auch durch automatisches Sperren der Schalter verdeutlicht. Die Bereiche werden in der Reihenfolge V - A - N belegt. Wenn V belegt wird, verschiebt die Schalung eventuell die Grenze zu A. Die Belegung von A verschiebt die Grenze dann nicht wieder zurück sondern startet an der verschobenen Grenze.

Identnummer: Identnummer für das Material der Belegung. Für DICAM-Anwender gibt es keine Einschränkung der verwendeten Bauteilarten.

Bezeichnung: Für die Bauteile der Belegung können auch eine Stabart und eine Bezeichnung vorgegeben werden.

Dicke: Dies ist die Querschnittsabmessung, die bei einer Platte der Plattendicke, bei einem Stab (Kantholz) der Stabbreite entspricht. Diese steht bei der Belegung senkrecht auf die Dachfläche. Wurde die Dicke bei der Identnummer vorgegeben, so kann sie hier nicht geändert werden.

Breite: Dies ist die Querschnittsabmessung, die bei einer Platte der Plattenbreite, bei einem Stab (Kantholz) der Stabhöhe entspricht. Diese liegt bei der Belegung auf der Dachfläche und entspricht der Deckbreite (siehe auch Anmerkung: Deckbreite/Brettbreite). Wurde die Breite bei der Identnummer vorgegeben, so wird sie übernommen, kann hier aber geändert werden.

Methode: Es gibt zwei Methoden nach denen die Beplankung erzeugt werden kann: Schalungsbretter: Mit dieser Methode werden die Schalungsbretter mit der eingestellten Länge und der Einstellung für die Längsstöße erzeugt und platziert.

Fortlaufend: Mit dieser Methode werden speziell profilierte Platten erzeugt:

▪ Die Platten werden in horizontalen Reihen von links oder von rechts gelegt. Dabei wird mit der untersten Reihe begonnen.

▪ Es wird versucht die nächste Plattenreihe mit der Restplatte der vorhergehenden Platte zu beginnen.

▪ Über die horizontale Abmessung der ersten Platte kann Einfluss auf die Verteilung genommen werden.

▪ Profilierte Platten werden bei der Belegung automatisch mit ihrer Deckfläche berücksichtigt. Es muss keine negative Luft eingegeben werden, um die Feder mit der Nut zu überdecken.

▪ An den linken und rechten Dachflächenenden sowie an vertikalen und schrägen Öffnungskanten werden die Platten automatisch um die Profilierung gekürzt, so dass eine glatte Plattenkante entsteht.

▪ Für die automatische Belegung werden im Bauteilkatalog Grenzwerte eingegeben. Die Werte gelten in den Dachflächen sinngemäß wie in Wänden:

▪ Mindestbreite am Wandende: Mindestabmessung der Platte am Wandende vom Wandende aus in Längsrichtung der Wand gemessen.

▪ Mindestbreite am Öffnungsrand: Mindestabmessung der Platte am vertikalen oder schrägen Öffnungsrand vom Öffnungsrand aus in Längsrichtung der Wand gemessen.

▪ Mindeststoßabstand zwischen Plattenreihen: Vermeidung von Kreuzfugen. Mindestabstand zwischen den Plattenstößen zweier übereinander liegender Plattenreihen in Längsrichtung der Wand gemessen.

▪ Mindeststoßabstand zu Öffnungsrand: Mindestabstand zwischen Plattenstößen und Öffnungsecken in Längsrichtung der Wand gemessen.

▪ Zu jedem Wert gibt es einen Mindest- und einen reduzierte Mindestwert: Bei der automatischen Belegung wird zunächst versucht den Mindestwert einzuhalten. Ist dies nicht möglich, so wird der Grenzwert weiter bis zum "reduzierten Mindestwert" verkleinert.

▪ In der Belegung wird die "Werkzeugbreite für Plattenteilung" eingestellt. Wird die Restplatte an anderer Stelle weiterverarbeitet, so muss sie um diese Bearbeitungsbreite verkürzt sein.

Breite 1. Brett B1: Dies ist die Breite des ersten Brettes an der horizontalen Kante, an der die Belegung beginnt. z.B. bei Nut-Feder-Brettern wird am ersten Brett die Nut abgetrennt, da diese Brettkante sichtbar bleibt. Das erste Brett hat dann also eine andere Deckbreite. Wird diese mit 0.0 angegeben, so bekommt auch das erste Brett dieselbe Breite wie die anderen Bretter.

Länge L: Wird nur eine Länge von Brettern verarbeitet, so kann diese hier angegeben werden. Diese Länge wird nur verwendet, wenn keine Lagerlängen verwendet werden. Wenn diese Länge 0.0 ist und keine Lagerlängen verwendet werden, so werden die Bretter so lang wie die Dachfläche erzeugt.

Lagerlängen verwenden: Es wird eingestellt, ob bei der Belegung die in diesem Augenblick verfügbaren Lagerlängen eingesetzt werden sollen (siehe auch: Schalung_Lagerlängen).

Längsstöße: Abhängig von der gewählten Option im Feld 'Methode' gibt es hier verschiedene Optionen: Methode Schalungsbretter: Wird eine Länge vorgegeben oder es werden Lagerlängen verwendet, so reicht oft eine Brettlänge nicht über die ganze zu belegende Fläche. Die Bretter müssen gestoßen werden, es entstehen Längsstöße. Wird die Option 'frei' verwendet, so wird immer die volle Länge des Brettes verwendet und es folgt das nächste Brett. Wird die Option 'auf Sparren' verwendet, so wird das Brett bis zum letzten Sparren gekürzt auf dem es aufliegt. Dort schließt dann das nächste Brett an. Bei 'frei' erhält man also nur ein Reststück beim letzten Brett einer Brettreihe, bei 'auf Sparren' normalerweise an jedem Brett (siehe auch: Schalung_Optimierung).

Methode fortlaufend:

▪ Im Falle von "versetzt" werden die Längsstöße entsprechend der an der Platte definierten Grenzwerte berücksichtigt.

▪ Die Option "Feld versetzt" berücksichtigt zuerst 2 Bedingungen: Jede Platte sollte auf mindestens 2 Sparren aufliegen und Längsstöße benachbarter Plattenreihen dürfen nicht im selben Sparrenfeld liegen. Dann werden zusätzlich die Grenzwerte berücksichtigt. Für Beplankungen in den Lagen 0 bis -7 werden die Sparren in derselben Lage oder darunter gesucht. Für Beplankungen in den Lagen 1 bis 7 werden die Sparren in derselben Lage oder darüber gesucht.

Verlegewinkel: Für die Methode 'fortlaufend' kann man hier den Verlegewinkel der Platten einstellen.

Vorderseite der Platte nach: Bei Platten mit unterschiedlichen Seiten (z.B. unterschiedliche Qualitäten auf Vorder- und Rückseite) kann man angeben, auf welche Seite der Dachfläche die Vorderseite der Platte zeigen soll. Dabei wird die gute (qualitativ höher wertigere) Seite der Platte als Vorderseite betrachtet.

Aufteilrichtung von: Soll die Verteilung der Beplankung von der linken oder rechten Seite der Dachfläche aus erfolgen?

Werkzeugbreite zur Plattenteilung: Bei der Methode 'fortlaufend' wird mit dem Rest einer Platte in der nächsten Reihe wieder begonnen. Je nachdem wie die Platte geschnitten wird gibt es eine mehr oder weniger breite Schnittfuge, um die die Plattenbreite reduziert werden muss.

Schalungsgrenzen: Die Belegung orientiert sich zunächst an den Bereichsgrenzen aus der Vordach-Funktion. Bei der Belegung des ausgebauten und nicht ausgebauten Bereiches (Schalungsbereiche 2 und 3) gibt es nur die Orientierung an diesen Bereichsgrenzen. Für die Belegung des Vordachbereiches (Schalungsbereich 1) und die Kombinationen Vordachbereich mit ausgebautem Bereich kann die Belegung auch 'Sparrenorientiert' oder 'Wandorientiert' sein.

Schalungsgrenzen sparrenorientiert: Zunächst wird die Schalung bis zu den Bereichgrenzen erzeugt. Dann werden die Brettenden über die Bereichsgrenzen hinaus bis zum nächsten Sparren verlängert. Dabei wird auch berücksichtigt, dass ein Brett mindestens 2 Auflager (Sparren, Grat- oder Kehlsparren) haben muss; es wird also gegebenenfalls bis zum 2ten Sparren nach der Bereichsgrenze verlängert.

Schalungsgrenzen Nächster Sparren: Die Schalung beginnt an den Schalungsgrenzen des Vordachbereiches. Dann wird sie bis zum nächsten Sparren in den ausgebauten Bereich verlängert. Die Schalung wird auch verlängert, wenn diese bereits auf 2 oder mehr Sparren aufliegt. Liegt die Schalung nach dem Verlängern nur auf einem Sparren auf, so wird sie nochmals bis zum nächsten Sparren verlängert.

Schalungsgrenzen Wandorientiert: Zunächst wird die Schalung bis zu den Bereichgrenzen erzeugt. Dann werden die Brettenden über die Bereichsgrenzen hinaus bis zur entsprechenden Wandkante verlängert. Dabei wird nicht betrachtet, wie viele Auflager das Brett hat.

Überstand Sparren / Wand: Wenn die Schalungsgrenzen sparrenorientiert oder wandorientiert sind, so wird hier die genaue Grenze definiert: Es kann die Mitte, Hinterkante oder mit einem Wert ein Überstand der Schalung eingestellt werden.

Sparren zerteilt Beplankung: Für den Fall, dass die Beplankung nicht sparrenorientiert ist, kann ausgewählt werden, ob die Sparren die Beplankung zerteilen soll. Dies ist die typische Einstellung für Zwischensparrendämmung: Zunächst belegt man den ausgebauten Bereich vollflächig mit Dämmung, die man anschließend durch die Sparren zerteilen läst. So entstehen die entsprechenden Streifen der Dämmung. Wird die Beplankung nicht durch die Sparren zerteilt, so kann sie umgekehrt Bearbeitungen (Traufschalungsausklinkung etc.) in den Sparren erzeugen.

Abschluß A: Hier wird eingestellt, ob die einzelnen Schalungsbretter an ihrem Ende entlang der jeweiligen Begrenzung oder auf ihrer längsten Länge rechtwinklig abgeschnitten werden.

An Bereichsgrenzen schneiden G: Dies Einstellung betrifft nur die Teile der Beplankungen, die an horizontalen Bereichgrenzen stoßen. In einigen Fällen muss das einzelne Brett dann entsprechend der Grenze ausgeschnitten werden; es endet dann genau an der Grenze. In anderen Fällen, z.B. oftmals bei Aufdachdämmung, soll das Brett oder die Platte ganz bleiben und umgekehrt die Bereichsgrenze (in den nicht ausgebauten Bereich hinein) verschieben. Zum einen braucht die Platte dann nicht unnötig geschnitten zu werden, zum anderen kann die zusätzliche überdeckte Fläche im Aufmaß berücksichtigt und abgerechnet werden.

Anmerkung: Deckbreite/Brettbreite:

Bei Brettern mit Nut und Feder oder Falz ist die Deckbreite kleiner als die Materialbreite. Für die Belegung mit Schalung muss die Deckbreite angegeben werden, damit die richtige Anzahl und Länge der Bretter ermittelt werden kann. In der Materialbestellung ist jedoch die tatsächliche Materialbreite anzugeben. Dazu bieten sich folgende Möglichkeiten an:

1.) Die Breite der Bretter wird direkt in Ident- und Bestellnummer geschrieben; somit ist ohne Nachbearbeitung eine korrekte Bestellung gewährleistet.

2.) In der Nachbearbeitung der Materialliste markiert man die betroffenen Zeilen und korrigiert die Spalte 'Breite' in einem Schritt. Sind die Bretter von der Bauteilart 'Platte', so berechnet sich auf diese Weise auch die Plattenfläche in der Materialliste aus dem tatsächlich verbrauchten Material. Die belegte Fläche ist ja entsprechend kleiner.

Anmerkung: Schalungs-Optimierung:

In jedem Brettstreifen (in Längsrichtung hintereinander liegende Bretter) wird automatisch die Kombination von verfügbaren Längen ermittelt, die den geringsten Verschnitt erzeugt. Dabei können eine Länge oder auch mehrere Lagerlängen berücksichtigt werden.

Wenn sich die Längsstöße der Schalungsbretter auf den Sparren befinden müssen, was der Normalfall ist, so wäre die manuelle Ermittlung des Verschnittes von Hand sehr schwierig.

Die Optimierung berücksichtigt, dass ein Brett auf mindestens 2 Auflagern (Sparren, Grat- oder Kehlsparren) aufliegen muss.

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