Platteneingabe

Mit der Platteneingabe können manuell Platten in den verschiedenen Lagen einer Dachfläche eingegeben werden. Diese Eingabe ist dann interessant, wenn Massivholzplatten eingegeben werden sollen oder die automatische Platten- und Beplankungsfunktion aus Modellbereich 'Dachausmittlung' nicht zum gewünschten Ergebnis kommt.

Es werden eine aufbauorientierte Eingabe und eine lagenorientierte Eingabe unterschieden. Bei der aufbauorientierten Eingabe wird auch die Kantenabwicklung der betroffenen Lagen berücksichtigt. Das heißt, die erzeugte Platte übernimmt die Abschnittswinkel der Lage(n) in der die Platte erzeugt wurde. Für beide Eingabearten stehen im unteren Teil der Dialogbox verschiedene Optionen zur Verfügung. Diese werden im weiteren Verlauf genauer erklärt.

Nach der Wahl der Funktion wählt man die Dachfläche, auf der die Platten eingegeben werden sollen. Jetzt wechselt das Programm automatisch in die Einzeldachfläche und stellt die Dachfläche so am Bildschirm dar, dass die Traufe am unteren Bildrand liegt. Es öffnet sich eine Dialogbox mit folgenden Optionen:

Mit der Auswahlliste am oberen Rand der Dialogbox kann man bestehende Einstellungen auswählen. Mit dem Icon mit Diskette kann man die aktuelle Einstellung mit demselben Namen oder einem neuen Namen speichern. Über das Verwaltungsicon können neue Einstellungen, auch durch Übernahme bestehender Einstellungen erzeugt werden, bestehende Einstellungen geändert oder gelöscht werden. Siehe dazu 'Einstellungen speichern' im Handbuch 'Hilfe Allgemein'.

Identnummer: Für die Platte kann die Identnummer eingegeben, oder mit dem Browser aus dem Bauteilkatalog gewählt werden. Weitere Bedeutung gemäß Kapitel 'Volumeninformationen, Bauteilkatalog'.

Stabart: Die 'Stabart' stellt eine Liste von Bezeichnungen dar, mit der man die Bauteile bezeichnen kann. Hier kann man wahlweise eine Stabartnummer eingeben, die man schon kennt, oder man wählt eine Stabartnummer über den Browserbutton am rechten Ende des Feldes. Sobald man hier eine Nummer ausgewählt hat wird automatisch im nächsten Feld die dazugehörige Bezeichnung angezeigt.

Bezeichnung: Die Bezeichnung erlaubt es die Funktion eines einzelnen Bauteiles zu beschreiben. Die vordefinierten Bezeichnungen, die sogenannten Stabarten, können über einen Nummernschlüssel im Feld links neben der Bezeichnung aufgerufen werden. Hat man dies getan bekommt man im Feld 'Bezeichnung' automatisch eine Bezeichnung vorgegeben. Diese kann man aber manuell ändern und so beliebige eigene Bezeichnungen verwenden.

Wenn man eine bestimmte Bezeichnung häufiger benötigt, kann man diese über den Browserbutton rechts neben dem Bezeichnungsfeld eingeben. Mit diesem Icon öffnet sich eine Liste bestehender Bezeichnungen. Die eigene Bezeichnung kann man am Ende der Liste eingeben. Beim nächsten Aufrufen der Liste wird die neue Bezeichnung dann alphabetisch einsortiert. Sobald man im Feld 'Bezeichnung' anfängt die Bezeichnung einzutippen, öffnet sich automatisch die Liste und zeigt nur die Bezeichnungen, die mit den eingegebenen Buchstaben beginnt.

Dicke, Breite, Länge: Hier werden die Abmessungen der Platte eingegeben. Wenn man oben eine Identnummer wählt, bei der schon eine oder mehrere Abmessungen vorgegeben sind, werden die entsprechenden Felder der Abmessung deaktiviert und es wird der entsprechende Wert aus der Datenbank angezeigt.

Verlegewinkel: Der Winkel zwischen Längsachse der Wand und Längsachse der Platte wird hier eingestellt. Soll die Platte senkrecht stehen, muss man daher 90° eingeben.

Vorderseite der Platte nach: Bei Platten mit unterschiedlichen Seiten (z.B. unterschiedliche Qualitäten auf Vorder- und Rückseite) kann man angeben, auf welche Seite der Wand die Vorderseite der Platte zeigen soll. Dabei wird die gute (qualitativ höher wertigere) Seite der Platte als Vorderseite betrachtet.

Luft in Breite, Luft in Länge: Es kann ein Abstand zwischen den Platten in Richtung ihrer Breite bzw. Länge eingegeben werden. Bei der Eingabe der Platte hat der Mauscursor dann einen entsprechenden Abstand zum Positionierpunkt.

Lage: Es wird festgelegt, auf welche Lage sich die Tiefenposition bezieht. Um eine Platte mittig in die Lage 1 zu legen, muss nicht eine Tiefenposition berechnet werden, die sich auf die ganze Dachflächendicke bezieht. Es wird nur die Lage 1 bestimmt und in der Tiefenposition die Option 'mittig' eingestellt.

Die Platte muss nicht zwingend exakt mit der Ober- und Unterseite bündig in einer Lage liegen. Die Platte kann in der Tiefe verschoben sein oder mehrere Lagen durchdringen. Es ist aber hilfreich, wenn die Platte sowohl mit ihrer Oberseite als auch ihrer Unterseite bündig mit einer Lage abschließt.

Die hier gewählte Lage bestimmt auch gleichzeitig die 'Gruppe' zu der das Bauteil zugeordnet wird. So gehört eine Platte, die in der Lage -1 eingegeben wurde automatisch zur Gruppe -1. Über die Gruppen (Funktion 'Datei -- Einstellungen -- Darstellung) kann man die Bauteile ein- und ausschalten.

Tiefenposition: Für die Tiefenposition beziehen wir uns immer auf die Lage, die im vorherigen Feld gewählt wurde. Es gibt die automatischen Funktionen mittig, vorne- und hinten bündig, welche die Platte bequem in die richtige Tiefe bringen. Für Sonderfälle kann man mit der Option 'Wert' auch einen definierten Abstand von der Vorderseite der Lage (Sichtseite) zur Vorderseite der Platte angeben.

Positionierpunkt: Als Positionierpunkte können 6 verschiedene Punkte an der Plattenansicht oder die Funktion 'Wahl' gewählt werden. Mit der Funktion 'Wahl' wird die Platte zuerst mit dem zuletzt verwendeten Positionierpunkt platziert und danach kann man mit der rechten Maustaste die 6 Positionierpunkte durchklicken. Mit der linken Maustaste wird dann die gewünschte Position ausgewählt.

Bis hierhin sind die Eingaben für alle Platten gleich, egal welche Eingabeart man im Folgenden wählt. Die weiteren Optionen sind abhängig vom nächsten Feld der Dialogbox:

Art der Plattenbildung: Die Art der Plattenbildung hat Einfluss auf den Rest der Dialogbox und die Art wie die Platen in der Lage erzeugt werden:

Lagenorientiert: Diese Art entspricht weitgehend der Platteneingabe wie sie auch in der Wandkonstruktion und der Decke existiert. Die Plattenkanten werden rechtwinklig abgeschnitten und die Platten werden von den Lagenkanten der Lagenpolygone begrenzt, die im Feld oben gewählt wurden. Zusätzlich werden die Dachbereiche (gibt es in der Wand nicht) und ggf. die Elementgrenzen berücksichtigt. Außerdem kann man Einstellungen machen, wie man sie aus der automatischen Beplankungsfunktion kennt. (Siehe nächste Felder)

Aufbauorientiert: Diese Art der Platteneingabe gibt es bisher in keinem anderen Modellbereich und stellt besondere Optionen zur Verfügung, wie sie zum Beispiel für Massivholzplatten oder die amerikanischen SIP-Platten im Dachbereich benötigt werden.

Die Platten bekommen das Kantenprofil der Lage(n) in denen sie eingebaut werden. Das können auch mehrere Winkel an einer Plattenkante sein (z.B. Lot-Waage-Schnitt an der Traufe). Außerdem kann man besondere Einstellungen für Dachlinien machen, an denen sich zwei Dachflächen verschneiden (First, Grat und Kehle)

Lagenorientiert:

Erzeugen in Dachbereichen: Wenn man die Art 'Lagenorientiert' gewählt hat, kann man angeben, in welchen Dachbereichen (Vordachbereich, ausgebauter Bereich, nicht ausgebauter Bereich) die Platten erzeugt werden sollen. Dazu muss man aber vorher in der Dachausmittlung die Vordachbereiche berechnet haben. Bei der Eingabe der Platten werden die Konturen der Dachbereiche eingeblendet.

Je nachdem welche Dachbereiche man ausgewählt werden die Platten an den entsprechenden Dachbereichsgrenzen automatisch abgeschnitten. Wie die Platten verschnitten werden wird auch mit den nächsten zwei Feldern beeinflusst.

Abschluss A: Hier wird eingestellt, ob die einzelnen Platten an ihrem Ende entlang der jeweiligen Begrenzung oder auf ihrer längsten Länge rechtwinklig abgeschnitten werden.

An Bereichsgrenzen schneiden G: Dies Einstellung betrifft nur die Teile der Platten, die an horizontale Bereichsgrenzen stoßen. In einigen Fällen muss die einzelne Platte dann entsprechend der Grenze ausgeschnitten werden; sie endet dann genau an der Grenze. In anderen Fällen, z.B. oftmals bei Aufdachdämmung, soll die Platte ganz bleiben.

Aufbauorientiert:

Für die drei Linienarten 'Firstlinie', 'Gratlinie' und 'Kehllinie' kann man getrennte Einstellungen machen, welche die Bildung der Lagenpolygone für die Platteneingabe beeinflussen. In der jeweiligen Dropliste kann man drei verschiedene Optionen wählen:

Dachverschneidung: Bei dieser Option bleiben die Lagenkonturen so, wie sie aus der Dachausmittlung kommen. Je nach der Anzahl und Dicke der Lagen, die sich an der einzelnen Dachlinie treffen kann diese Verschneidung unterschiedlich aussehen. Diese Verschneidungsregeln kommen aber so aus der Dachausmittlung und lassen sich nicht weiter verändern. Aus diesem Grund sind auch die beiden folgenden Felder deaktiviert und haben keine Bedeutung.

Lotrecht: Die Lagen die sich an der jeweiligen First-, Grat- oder Kehllinie treffen werden einfach lotrecht abgeschnitten. Dadurch können Versätze zwischen den Lagen der beiden Dachflächen entstehen. Wählt man diese Option kann man unten noch einen Abstand eingeben.

Durchdringung: Mit dieser Option kann man die Lagenkanten so verschieben, dass sie die Lagen der angrenzenden Dachfläche durchdringen und bis an eine einzustellende Lage "laufen".

Von unten bis gegen Lage: Diese Einstellung steht nur bei der Option 'Durchdringung' zur Verfügung. Mit dieser Einstellung gibt man an bis zu welcher Lage der anschließenden Dachfläche die neue Platte gehen soll. Die Platte schließt automatisch an die hier eingestellte Lage an.

Abstand im Grund: Diese Einstellung steht nur bei der Option 'Lotrecht' zur Verfügung. Man kann damit die Lagenkontur zusätzlich um das hier eingestellte Maß verschieben.

Während der Platzierung von Platten im Dach gibt es ein paar Besonderheiten. Da bei einer wahren Ansicht der Dachflächen (Blick senkrecht auf die Dachfläche) die Wände, Decken und anderen Bauteile in einer sehr ungünstigen Position dargestellt werden würden, bleiben wir bei einer Ansicht senkrecht auf das ganze Dach (senkrecht auf global XoY). Das hat zur Folge, dass eine einzugebende Platte durch die unterschiedlichen Abschnittswinkel an den Kanten eigentlich mit mehreren Linien gezeichnet werden müssten und in den Ecken liegen mehrere Punkt sehr dicht zusammen. Das macht die Sache sehr unübersichtlich und man weiß oft nicht, welche Kante bzw. welchen Punkt man für die Platzierung wählen muss.

Aus diesem Grund wird bei der Platzierung einer Platte ein Schnitt durch diese Platte gelegt und nur exakt diese Schnittebene dargestellt. Die Schnittebene der Platte besteht dadurch nur aus einem Polygon, das man leicht platzieren kann. Die Platte kann tatsächlich größer sein, je nachdem welche Abschnittswinkel sie hat. Die Schnittebene für die Platte wird durch die gewählte Lage und die Tiefenposition der Platte in der Lage bestimmt.

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