Schwingungsnachweis
Schwingungsnachweis
Der Schwingungsnachweis steht in der Positionsart "Durchlaufträger" zur Verfügung. Eingestellt wird dieser im Eingabebereich Grundeinstellungen der Position.
Eingaben für den Schwingungsnachweis
Der Nachweis des Schwingungsnachweises wurde in DC-Statik überarbeitet und an den aktuellen Stand der Technik angepasst. Die Berechnung basiert auf dem Verfahren nach Hamm/Richter. Dieses Verfahren beruht auf einem umfangreichen Forschungsvorhaben von 2008, bei dem ca. 130 Decken vor Ort an gebauten Objekten untersucht worden sind. Dies ermöglicht nun die Berücksichtigung von Nass- und Trockenestrichen, Schalungen und Schüttungen und liefert wirtschaftlichere Ergebnisse als der herkömmliche Nachweis nach Eurocode. Die Rechenmethode ist anerkannt und wurde bereits zahlreich veröffentlicht. In Österreich (Önorm B 1995-1-1 NA) ist der neue Schwingungsnachweis auch erstmals direkt in einer Norm enthalten.
Die Berechnung des Schwingungsnachweises steht in der Positionsart „Durchlaufträger“ zur Verfügung.

Schwingungsnachweis führen:
Zunächst muss festgelegt werden, ob der Schwingungsnachweis überhaupt geführt werden soll.
Laut Norm sollte der Schwingungsnachweis geführt werden. Dies bedeutet, dass er nicht zwingend geführt werden muss. Falls es jedoch später zu Problemen kommen sollte, werden die Gerichte mit hoher Wahrscheinlichkeit die Berechnung des Schwingungsnachweises als Stand der Technik bezeichnen und argumentieren, dass dieser hätte geführt werden müssen.
Deckenklasse:
„Deckenklasse 1“ sollte gewählt werden, wenn es sich bei dem Bauvorhaben um Decken zwischen unterschiedliche Nutzungseinheiten handelt, z.B. Mehrfamilienhäuser, Bürogebäude.
„Deckenklasse 2“ sollte gewählt werden, wenn es sich um Decken innerhalb einer Nutzungseinheit handelt, z.B. Einfamilienhäuser.
Eine Berechnung mit der „Deckenklasse 1“ hat wesentlich strengere Anforderungen als die „Deckenklasse 2“.
Kleinste Deckenbreite B:
Mit der kleinsten Deckbreite (bmin) ist die kleinste Deckenbreite der Hölzer mit der längsten Stützweite gemeint. Bei kleineren Stützweiten wäre die Berechnung zu sehr auf der sicheren Seite. Wichtig ist, dass nicht die gesamte Deckenbreite genommen wird, also für lange und kurze Stützweiten zusammen. Deckenöffnungen können übermessen werden (hier macht die Norm keine eindeutige Aussage).
Grenzwert Durchbiegung w_grenz [mm]:
Für den Grenzwert der Durchbiegung wird der Vorschlagswert (angegeben im deaktiven, grauen Feld) übernommen, wenn im Eingabefeld (rechts daneben) keine Eingabe gemacht wird. Manuelle Eingaben sollten nur gemacht werden, wenn verlässliche Werte vorliegen.
Grenzwert Frequenz f_grenz [mm]:
Für den Grenzwert der Frequenz wird der Vorschlagswert (angegeben im deaktiven, grauen Feld) übernommen, wenn im Eingabefeld (rechts daneben) keine Eingabe gemacht wird. Manuelle Eingaben sollten nur gemacht werden, wenn verlässliche Werte vorliegen.
Estrichart:
Mit Hilfe des gewählten Estrichs wird das E-Modul für die Berechnung bestimmt. Es kann zwischen Nass- und Trockenestrich gewählt werden.
Ausführung:
Die verfügbaren Optionen hängen von der zuvor gewählten Estrichart ab. Falls die verwendete Ausführung nicht zur Verfügung steht, kann die Option „manuelle Eingabe“ gewählt werden. In diesem Fall muss dann weiter unten das E-Modul vom Anwender bestimmt werden.
Dicke Estrich D:
Die Estrichdicke muss eingegeben werden. Diese wird nicht aus der verwendeten Deckenausführung übernommen. Bei einer Dicke von 0.000m wird kein Estrich für den Schwingungsnachweis angesetzt.
Anzahl Lagen:
Diese Option steht nur zur Verfügung, wenn für die Estrichart: „Trockenestrich“ gewählt wurde. Es kann zwischen 1 bis 5 Lagen gewählt werden.
E-Modul [N/mm²]:
Das E-Modul wird automatisch aufgrund der gewählten Estrichart und Ausführung ermittelt. Wenn für die Ausführung die Option „manuelle Eingabe“ gewählt wurde, muss das E-Modul manuell bestimmt werden.
Schalung:
Zusätzlich zum Estrich kann auch eine Schalung berücksichtigt werden. Aus dem Bauteilkatalog können Vollhölzer und Holzwerkstoffplatten mit hinterlegten Statikwerten gewählt werden.
Dicke:
Damit die Schalung beim Schwingungsnachweis berücksichtigt wird, muss eine Dicke eingegeben werden. Bei einer Dicke von 0.000m wird keine Schalung angesetzt.
Schüttung:
Für die Einhaltung des Schwingungsnachweises kann eine leichte oder schwere Schüttung relevant sein. Wenn dies der Fall ist, erscheint beim Auslösen der Berechnung ein Hinweis.
Schwingungsnachweis bei Bauteile unter Decken
Für Bauteile, die eine Last aus anderen Bauteilen mit Schwingungsnachweis erhalten (Lastübernahme), muss kein weiterer Schwingungsnachweis geführt werden. So muss beispielsweise ein Unterzug unter einer Decke, die mit Schwingungsnachweis bemessen wurde, nicht nochmals ein Schwingungsnachweis geführt werden.
Schwingungsnachweis und Einzellast/Knoten
Bei Einzellasten ist das Berechnungsmodell für den Schwingungsnachweis nicht anwendbar. Bei Einzellasten liegen veränderte, dynamische Bedingungen vor. Auch bei der Verwendung von Knoten kann kein Schwingungsnachweis geführt werden.
Man geht davon aus, dass in diesen Fällen genauere Untersuchungen gemacht werden müssen.
Bei vorliegenden Einzellasten erfolgt daher die Berechnung ohne Einzellasten. Es erfolgt ein entsprechender Hinweis im Ergebnisdialog und Nachweisdokument.
Die Art der Einzellast sollte natürlich beachtet werden. Bei statischen Einzellasten ist diese Vorgehensweise vertretbar. Wenn allerdings dynamische Einzellasten (z.B. Maschinen) vorhanden sind, sollte eine genauere Untersuchung durchgeführt werden.
Bei vorliegenden Knoten kann näherungsweise die Berechnung in zwei Positionen gemacht werden:
Berechnung mit Knoten und ohne Schwingungsnachweis
Berechnung ohne Knoten und mit Schwingungsnachweis
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