Polylinien

Polylinien

Als neues Zeichnungselement wurden Polylinien eingeführt. Polylinien sind zu einem Objekt zusammengehängte Linien und Kreisbögen. Sie bieten bei der Zeichnungserstellung viele Vorteile:

• Alle Elemente der Polylinien können mit einem Anwählen für Bearbeitungsfunktionen ausgewählt werden.

• Werden Polylinien versetzt, so entsteht eine parallele Polylinie mit entsprechenden Ecken und Radien. So lässt sich leicht eine Kontur für z.B. abgekantete Bleche erzeugen.

• Einzelne Elemente der Polylinie lassen sich verändern, wobei die Verbindung zu den anderen Elementen der Polylinie direkt angepasst wird. z.B. werden nach dem Schieben einer Linie die Ecken automatisch angepasst.

• Für Polylinien lassen sich Länge und, für geschlossene Polylinien, eingeschlossene Flächen ermitteln. Stellt die Polylinie z.B. einen Leitungsstrang dar, so kann auf Knopfdruck die Länge ermittelt werden.

Eigenschaften von Polylinien

• Die Elemente einer Polylinie bilden einen Strang:

  • Es gibt keine Unterbrechungen, die Polylinie besteht aus einem Stück.

  • An jedem Punkt der Polylinie liegen genau 2 Elemente an, es gibt keine Verzweigungen. Ein Punkt der Polylinie kann jedoch genau auf einem anderen Punkt der Polylinie liegen, so dass es so aussieht, als würden mehr als 2 Elemente an einem Punkt anliegen.

• Polylinien können offen oder geschlossen sein.

  • Bei einer geschlossenen Polylinie liegt der letzte auf dem ersten Punkt. Anfang und Ende sind also auch bei einer geschlossenen Polylinie bekannt.

  • Es gibt keine Kennung für eine geschlossene Polylinie; entsprechend wird auch bei der Eingabe nicht erzwungen, dass sie geschlossen bleibt.

• Polylinien dürfen sich selbst überschneiden. Dann ist jedoch für geschlossene Polylinien die Flächenermittlung nicht mehr möglich.

• Die Eigenschaften aller Einzelelemente einer Polylinie sind gleich: Layer, Strichstärke, Farbe, Linienstil.

• Polylinien sind nicht geschachtelt. Eine Polylinie besteht nicht aus Unterpolylinien, sondern immer unmittelbar aus Linien und Kreisbögen.

Eingabe von Polylinien

• Mit der Funktion 2-6-1 Polylinie zeichnen werden in der bekannten Weise Linienzüge eingegeben, die automatisch eine Polylinie bilden.

  • Wird der Linienzug unterbrochen, so wird auch die Polylinie beendet. Mit der nächsten neuen Linie wird auch eine neue Polylinie gestartet.

• Funktion 2-6-2 Elemente zu Polylinie zusammenfassen

  • Es können beliebig viele Linien, Kreisbögen und Polylinien gewählt werden. Das Programm fasst die Auswahl zu neuen Polylinien zusammen, wobei es die Regeln für Polylinien einhält.

  • Es können in einem Schritt mehrere Polylinien entstehen.

  • Diese Funktion wird auch verwendet, um eine bestehende Polylinie mit weiteren Elementen zu ergänzen. Diese müssen an entsprechenden Punkten der Polylinie enden.

  • Die einzelnen Elemente werden nicht verlängert oder verkürzt, um Polylinien zu erhalten.

Bearbeitung von Polylinien mit speziellen Funktionen

• Mit der Funktion 2-6-3 Polylinie auflösen wird die Polylinie wieder in die Einzelelemente zerlegt. Wie beschrieben gibt es keine Unter-Polylinien.

• Funktion 2-6-4 Linie schieben: Linien parallel verschieben

  • Zuerst wird der Abstand abgefragt, um den die einzelne Linie parallel verschoben werden soll. Der Abstand kann mit dem Messen-Button auch abgegriffen werden.

  • Danach wird eine Linie der Polylinie angewählt. Dabei sind nur Linien möglich, die beidseitig nicht an einen Kreisbogen anschließen.

  • Die Seite für die Verschiebung wird mit Vorschau angeboten und durch Mausklick bestätigt.

• Funktion 2-6-5 Linie ersetzen: Linie durch neuen Linienzug ersetzen

  • Nachdem die einzelne Linie angewählt wurde, wird das Ende bestimmt von dem aus der neue Linienzug starten soll.

  • Der neue Linienzug endet automatisch am Ende der ursprünglichen Linie. Das letzte Teilstück wird automatisch gebildet.

  • Der neue Linienzug kann mit beliebig vielen neuen Punkten gebildet werden.

• Funktion 2-6-6 Punkt schieben: Punkt verschieben, anschließende Linien neu bilden

  • Zuerst wird ein Punkt der Polylinie angewählt. Dabei sind nur Punkte möglich, die beidseitig nicht an einen Kreisbogen anschließen.

  • Dann wird die neue Position des Punktes eingegeben. Dazu können alle Möglichkeiten der Punkteingabe genutzt werden.

• Funktion 2-6-7 Punkt löschen: Punkt löschen, anschließende Elemente durch eine neue Linie ersetzen

  • Zuerst wird ein Punkt der Polylinie angewählt.

  • Der Punkt und die beiden anschließenden Elemente werden gelöscht und durch eine neue Linie ersetzt. Auch wenn eines der Elemente ein Kreisbogen war, wird es durch eine Linie ersetzt.

Bearbeitung von Polylinien mit allgemeinen Funktionen

• Kopieren, Kopieren im Bogen, Spiegeln

  • Polylinien werden immer als Ganzes in diesen Funktionen behandelt.

  • Als Kopie entstehen wieder neue Polylinien. Auch wenn die Kopie an einem Punkt mit der ursprünglichen Polylinie zusammen liegt, entsteht eine getrennte neue Polylinie.

• Versetzen: Eine der wichtigsten Bearbeitungen von Polylinien:

  • Polylinien werden als Ganzes versetzt.

  • Dabei werden alle Linien und Kreisbögen um den gleichen Abstand versetzt. Bei Kreisbögen wird der Radius entsprechend angepasst.

  • In der versetzten Polylinie werden die Eckpunkte neu gebildet, Linien und Kreisbögen entsprechend verlängert.

• Stutzen, Anpassen und Verlängern ist für Polylinien nicht möglich.

• Eckausbildung mit Ecke, Fase, Abrunden: Leistungsstarke Funktionen zur Anpassung von Polylinien

  • Mit diesen Funktionen können bequem Fasen und Abrundungen zwischen 2 Elementen der Polylinie erzeugt werden. Dabei ist die Fase automatisch winkelhalbierend und die Abrundung schließt tangential an.

  • Die Polylinie kann aber auch verändert oder ergänzt werden: Lagen die 2 Einzelelemente vorher nicht unmittelbar aneinander, so werden alle dazwischen liegenden Elemente gelöscht und die gewählten Elemente werden entsprechend mit Ecke, Fase oder Abrundung verbunden.

  • Auch eine Linie oder Kreisbogen, die noch nicht zur Polylinie gehören, können mit diesen Funktionen in die Polylinie eingebunden werden. Erfolgt dabei der Anschluss nicht an das erste oder letzte Teil der Polylinie, so werden die übersprungenen Elemente als eigene Polylinie abgetrennt.

• Trennen

  • Eine Polylinie kann innerhalb eines Elementes oder an einem Eckpunkt getrennt werden. Es entstehen 2 neue Polylinien.

• Skalieren

  • Automatisch wird die ganze Polylinie ausgewählt und skaliert.

• Strecken

  • Befinden sich alle Punkte der Polylinie im Kreuzen-Fenster, so wird sie beim Strecken verschoben.

  • Befinden sich nicht alle Punkte der Polylinie im Kreuzen-Fenster, so werden nur die eingeschlossenen Punkte verschoben und die Polylinie entsprechend verformt.

• Schieben, Drehen

  • Polylinien werden immer als Ganzes in diesen Funktionen behandelt.

• Eigenschaften übertragen

  • Da alle Elemente der Polylinie die gleichen Eigenschaften haben, wird sie immer als Ganzes behandelt.

  • Die Eigenschaften können zwischen Polylinien und einzelnen Elementen wie Linien oder Kreisbögen übertragen werden.

• Löschen

  • Polylinien werden immer als Ganzes gelöscht.

  • Um einzelne Teile zu entfernen, wird die Funktion 2-6-7 Punkt löschen verwendet. In manchen Situationen ist es auch sinnvoll dazu die Funktionen Ecke, Fase oder Abrunden einzusetzen.

Auswertungen von Polylinien

Längen und Flächen können ermittelt und als Text erzeugt werden. Diese werden durch Änderung der Polylinie nicht automatisch angepasst.

• 6-02 Flächenermittlung

  • Für geschlossene Polylinien kann die eingeschlossene Fläche ermittelt werden.

  • Die Elemente der Polylinie dürfen sich nicht überkreuzen.

• 6-03 Längenermittlung

  • Die Länge kann für offene und geschlossene Polylinien ermittelt werden.

  • Die Elemente der Polylinie dürfen sich überkreuzen.